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306 Route 10.PETRA. Kasr Firʿaun.dener Stockwerke, dass es wohl eher ein öffentliches Gebäude oder
ein Palast gewesen sei. Oestlich davon steht ein Triumphbogen;
ein Weg mit noch gut erhaltener Pflasterung führt von hier zu
dem eben erwähnten Gebäude. Die architectonischen Verzierun-
gen
beider Monumente stammen aus ein und derselben späten
Epoche, wie aus den Facetten des Triumphbogens verglichen mit
dem Friese des Palastes hervorgeht. Der Blick durch den zerstörten
Bogen hindurch auf die überall mit Grabdenkmälern und Grab-
höhlen
bedeckten Felsen ist sehr malerisch. Von dem Bogen
gegen O. am Bachufer entlang weitergehend, sieht man die Unter-
bauten
einer Brücke, r. davon die Ueberreste eines Tempels Auch
unter den andern auf der Ebene verstreuten Ruinen und Hau-
fen
behauener Steine bemerkt man noch manche Trümmer, die
von öffentlichen Gebäuden herrühren, so z. B. eine einsame Säule
(neben verschiedenen umgeworfenen) im S.; sie besteht aus vielen
Stücken und scheint zu einem Kirchenbau gehört zu haben, dessen
Apsis heute noch östlich davon zu sehen ist. Gerade westlich
davon auf einem hohen vereinzelten Hügel liegen Ruinen, die
Laborde einer Burg (Acropolis) von Petra zuschreiben möchte.

Aus der grossen Zahl von Gräbern können wir nur die wich-
tigsten
hervorheben. Es ist in der That höchst merkwürdig, mit
welcher Beharrlichkeit und Eleganz zugleich die allerdings weichen
Felsen überall ausgemeisselt worden sind. Hoch oben an den Fel-
sen
entdeckt man, wohin man auch blickt, Eingänge zu Grabkam-
mern
, die heute unzugänglich sind. Wir müssen annehmen, dass
die Steinhauer ihre Arbeit vermittelst Leitern verrichtet haben.
Die steilen Wände im O. und W. des Hauptthales sind natürlich am
meisten benutzt worden; jedoch sind auch die Klippen der zahl-
reichen
Seitenthäler und Felsvorsprünge in gleicher Weise be-
hauen
.

Geht man an der vorhin erwähnten Säule zuerst der SW.-
Schlucht
zu, so findet man an der Felswand ein merkwürdiges un-
vollendetes
Grab, das deswegen interessant ist, weil es uns die
Art verräth, wie die Peträer ihre Felsengräber von oben nach unten
ausmeisselten, wahrscheinlich nachdem sie erst den Plan an die Fels-
wand
gezeichnet hatten. Nur einige plumpe Capitäle sind in der
Wand sichtbar. In der SW.-Schlucht bemerkt man einige ganz vom
Felsen losgelöste Monumente, welche an die jüdischen Gräber des
Josaphatthales erinnern (S. 232). Auch hier ist die umgebende
Felswand glatt ausgehauen. Je mehr wir uns überhaupt in die
Gräberwelt Petra’s vertiefen, desto klarer wird uns, dass wir hier
keine rein römische, geschweige denn griechische Kunst vor uns
haben, sondern dass die fremden Stylarten mit der einheimischen
orientalischen Kunst sich gepaart haben. Wir sehen dies sowohl an
den abgestumpften Pyramiden, als auch an der Form der Giebel,
welche die runden oder viereckigen Eingänge in die Grabkammern
überragen; letztere gleichen ihrer ganzen Anlage nach denen in